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Zecken

Zecken sind Parasiten, welche Hunde, Katzen und auch Menschen befallen können. Die Zecke bohrt sich mit ihrem Kopf in die Haut um dort Blut zu saugen. Das kann je nach Entwicklungsstadion der Zecke zwischen 2 – 10 Tagen dauern. Das Gefährliche an der Zecke ist ihre Rolle als Überträger von Krankheitserregern wie Bakterien oder Viren. Oftmals sind Zecken in hohem Gras oder auch Wald anzutreffen.

In Europa werden die Vierbeiner am häufigsten von der Artenfamilie „Schildzecken“ befallen, welches unter anderem folgende Zecken sind:

Der Gemeine Holzbock – die häufigste Zeckenart der Schweiz:

​Kommt zwischen März und Juni und von September bis November vor. Infiziert sich der Holzbock mit den entsprechenden Erregern, kann er die Borreliose (Lyme-Borreliose) als auch die Anaplasmose auf Hund, Katze und Mensch übertragen.

Die Auwaldzecke oder auch Buntzecke genannt – ist besonders für Hunde gefährlich:



​Wird bereits ab 7 Grad aktiv, weshalb ihre Saison früher beginnt und später endet. Also je nach klimatischen Bedingungen können sie von Februar bis Dezember aktiv sein. Für Hunde ist ihr Stich besonders gefährlich, da die Erreger der Babesiose (Hundemalaria) oder auch FSME übertragen werden können.

Braune Hundezecke – die gefährlichste Zecke:

​Kommt in unserem Land erheblich seltener vor als zum Beispiel in Südeuropa, da sie bei kühleren Temperaturen im Freien nur schlecht überlebt. Da es aber auch bei uns in der Schweiz immer wärmer wird, kann sie auch hier vorkommen. Diese Zecke überlebt auch im inneren der Räume weshalb sie das ganze Jahr aktiv sein kann. Eine infizierte braune Zecke kann viele Krankheiten wie Babesiose, Hepatozoonose, Filariose, Ehrlichiose oder Anaplasmose auf Hund, Katze und Mensch übertragen.. Viele dieser Erkrankungen können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit des betroffenen Hundes haben und erfordern deshalb eine tierärztliche Behandlung.

Folgende Krankheiten können durch einen Zeckenbiss auf deinen Vierbeiner übertragen werden:

Babesiose

12 bis 72 Stunden nach dem Zeckenstich zerstören die von der Auwaldzecke übertragenen Krankheitserreger (Babesien) die roten Blutkörperchen. Verläuft die Infektion akut, zeigen erkrankte Hunde 10 bis 21 Tage nach dem Stich hohes Fieber, sind teilnahmslos und fressen nicht mehr. Später kommt es zu Durchfall und Erbrechen gefolgt von akutem Nierenversagen. Der Urin erscheint bräunlich rot, denn er enthält Zerfallsprodukte der zerstörten Blutkörperchen. Da diese nicht mehr für den Sauerstofftransport zur Verfügung stehen, leiden die Patienten an Atemnot und müssen husten. Auch das Herz schlägt schneller. Schließlich verlieren die Hunde das Bewusstsein. Einige Tiere zeigen einen schleichenden Krankheitsverlauf und haben, ähnlich wie bei der menschlichen Malaria, immer wieder Fieberschübe. Die Erkrankung wird deshalb auch häufig als „Hundemalaria“ bezeichnet. Der Nachweis der Erreger erfolgt durch eine Blutuntersuchung. Wegen der verzögerten Immunantwort ist nicht immer ein eindeutiger Nachweis möglich. Bis vor einigen Jahren galt die Babesiose noch als Reisekrankheit. Durch zunehmende Urlaubsreisen mit Hunden in den Mittelmeerraum und durch Importhunde wurden die Auwaldzecke wie auch die Krankheitserreger nach Deutschland eingeschleppt und mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet. Jedes Jahr erkranken auch etwa 3.000 bis 4.000 Hunde, die niemals im Ausland waren.

Borreliose

Die Borreliose wird durch Bakterien (Borrelien) verursacht. Die im Darm der Zecken lebenden Erreger werden erst nach dem Zeckenstich durch die Blutmahlzeit aktiviert. So kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis sie über den Einstichkanal in den Wirt eindringen. Hauptüberträger der Erkrankung ist der „Gemeine Holzbock“. Borreliose kann bei Hunden akute Gelenkentzündungen hervorrufen. Allerdings kommt es nur bei einem kleinen Teil der infizierten Tiere zu diesen Symptomen. Treten nach einem Zeckenbefall allgemeine Krankheitserscheinungen wie Fieber, Müdigkeit oder Leistungsabfall auf oder gar zusätzlich Bewegungsunlust, Lahmheiten, Abmagerung oder neurologische Ausfallerscheinungen, kann eine Borreliose-Infektion die Ursache sein. Wichtig ist dann der direkte Erregernachweis durch Entnahme einer Gewebeprobe an der Stelle des Zeckenstichs oder von Gelenkflüssigkeit. Ein Test allein auf das Vorliegen von Antikörpern gegen Borrelien ist dagegen nicht krankheitsbeweisend.

​Anaplasmose

Die Anaplasmose wird ebenfalls durch den heimischen Holzbock übertragen und ist vor allem in Nordeuropa zunehmend auf dem Vormarsch. Die Anaplasmen, einzellige Blutparasiten, befallen einen Teil der weißen Blutkörperchen. Die Erkrankung kann in mehreren Phasen verlaufen und sich über Jahre erstrecken. Akut erkrankte Hunde haben meist hohes Fieber, sind schwach und fressen nicht mehr. Durch Gelenkentzündungen kommt es zu Lahmheiten. Wird die akute Phase überlebt, folgt eine Zeit, in der die Tiere die Erreger zwar weiterhin in ihrem Körper beherbergen, aber gesund erscheinen. Sobald das Abwehrsystem des Hundes geschwächt wird (z. B. durch andere Erkrankungen oder Stress), bricht die Krankheit erneut aus. Neben Fieber und Gelenkproblemen kommt es zu teils schweren Blutungen aus den Körperöffnungen und Einblutungen in die äußere Haut und die Schleimhäute. Der Erregernachweis erfolgt durch eine Blutuntersuchung.

​Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

An der FSME , deren virale Erreger wiederum der Holzbock übertragen kann, erkranken Hunde im Gegensatz zum Menschen nur sehr selten. Für eine Erkrankung, die eine Schädigung des zentralen Nervensystems mit Hirnhaut- und/oder Gehirnentzündungen bewirkt, müssen zusätzliche Faktoren wie z. B. eine Immunschwäche durch andere Infektionen/Erkrankungen vorliegen. Anders als beim Mensch, steht deshalb für Hunde kein spezieller Impfstoff gegen FSME zur Verfügung. Grundsätzlich besteht die Gefahr einer Erregerübertragung nur in bestimmten Regionen, den so genannten Endemiegebieten. In Deutschland kommt das FSME-Virus in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen vor.

​Ehrlichiose

Die Ehrlichiose ist eine in den Mittelmeerländern weit verbreitete – aber auch bereits in der Schweiz nachgewiesene – Hundekrankheit. Der Erreger, das Bakterium Ehrlichia canis, wird von der Braunen Hundezecke (Rhipcephalus sanguineus) übertragen. Er befällt die ebenfalls zu den weißen Blutkörperchen zählenden Monozyten und gelangt in Lymphknoten, Milz und andere Organe. Ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung kommt es zum Krankheitsausbruch mit wiederkehrendem Fieber, Appetitlosigkeit, Atemnot, Blutungen, Milz- und Lymphknotenschwellungen sowie weiteren Symptomen. Später kommt es zur dauerhaften Blutarmut.

Wie entferne ich eine Zecke?

​Es gibt verschiedene Hilfsmöglichkeiten, die du zur Hand nehmen kannst um bei deinem Vierbeiner eine Zecke zu entfernen

  • ​Zeckenkarte (gibt es auch in Apotheken)
  • Zecken-Pinzette
  • Zeckenhaken

​Achte darauf, dass dein Hund ruhig ist, damit du die Zecke entfernen kannst. Wenn dein Vierbeiner eher unruhig ist, kann es helfen eine zweite Person hinzu zu ziehen. Eine Person entfernt die Zecke eine andere beruhigt den Hund mit kraulen oder lenkt ihn ab mit Le Parfait.

​Dann nimmst du dein Hilfsmittel zur Hand und setzt diese unterhalb des Zecken-Körpers, also möglichst nahe an der Haut deines Vierbeiners, an. (benütze keinen Alkohol, Öl, Zahnpasta, Klebstoff usw. Krankheitserreger gelangen so möglicherweise rascher ins Blut deines Vierbeiners)

Dann drehst du vorsichtig in eine Richtung, bis die Zecke herauskommt. Wenn dein Vierbeiner eher unruhig ist, kann es sein, dass du 2-3 Mal ansetzen musst. Wichtig ist, dass du die Zecke nicht quetschst oder versucht in einem Ruck heraus zu ziehen! Die goldene Regel bei der Zeckenentfernung lautet: hautnah, kontrolliert und langsam.

Sobald du die Zecke entfernen konntest, solltest du diese entsorgen (einige verbrennen sie sogar) und die Stichstelle desinfizieren.

​​Nach der Entfernung ist Achtsamkeit gefragt. Verhält sich dein Hund in den nächsten Wochen auffällig (zeigt Anzeichen von Fieber oder lahmt beim Gehen), dann solltest du unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

Solltest du dir bei der Entfernung der Zecke unsicher sein, kann das auch dein Tierarzt übernehmen.

Was kann passieren, wenn der Kopf der Zecke in der Haut stecken bleibt?

​Wird der Kopf der Zecke beim Entfernen abgerissen und bleibt in der Haut deines Hundes, keine Panik. Lasse den Kopf stecken und beobachte in den nächsten Tagen die Bissstelle und deine Fellnase. Es kann unter anderem eine leichte Entzündung entstehen, der Zeckenkopf wird aber in den meisten Fällen von selbst abgestossen.

​Was passiert wenn ich eine Zecke nicht entferne?

​Ist eine Zecke nicht von einem Krankheitserreger infiziert, ist der Zeckenstich oft harmlos und mit nur geringgradigen Folgen für den Hund verbunden. Wird eine Zecke nicht sachgerecht entfernt, entwickeln sich mitunter in der Haut kleine entzündliche Reaktionen.

​Ab wann sollte ich nach einem Zeckenbiss den Tierarzt aufsuchen?

​Wenn sich der Zeckenbiss stark entzündet

Die Schwellung an der Einstichstelle länger als ein bis zwei Wochen anhält

Du einen roten Ring (oder Doppelring) um den Zeckenbiss entdeckst

Deine Fellnase allgemeine Symptome zeigt, wie z.B. Fieber, Abgeschlagenheit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Lahmheit, blasse oder gelbe Schleimhäute, Einblutungen in die Haut

​Vorbeugen ist besser als Heilen

Damit der Kontakt mit Zecken bei deinem Hund nicht zu Krankheiten führt, suche deine Fellnase am besten nach jedem Spaziergang auf die Parasiten ab. Krabbelt eine Zecke auf dem Fell herum oder hat sich bereits in der Haut festgebissen, entferne diese umgehend.

Es gibt viele Zeckenmittel, die bereits im Vorfeld wirken, die du im Bedarfsshop oder beim Tierarzt bekommst.

​Das solltest du aber über diese zum Teil gefährlichen Produkte wissen:

  • Zecken-Halsband
  • Tabletten
  • Spot-On

​Am häufigsten hört man vom Zecken-Halsband. Das ist ein Halsband, welches du deinem Vierbeiner umlegen kannst und es mit seinem Wirkstoff Zecken fernhält. Du solltest aber wissen, dass dieser Wirkstoff für deinen Hund Giftig ist! Genauso wie viele anderen Mittel.

Sieh dir deshalb die Packung des Mittels genau an! Findest du darin Stoffe wie zum Beispiel Tetrachlorvinphos oder Dimpylat wirken diese toxisch und sind zum Teil als krebserregend eingestuft. Auch Stoffe wie:

  • Pyrethroiden
  • Permethrin
  • Deltamethrin
  • Tetramethrin
  • Transfluthrin
  • Flumethrin
  • Tetrachlorvinphos
  • Dimpylat

sind gefährlich. Zusätzlich haben diese Stoffe ebenfalls Einwirkung auf das Nervensystem. Gerade bei sämtlichen Inhaltsstoffen, die in die Erregungsweiterleitung der Nerven eingreifen, sprich die Parasiten wie Zecken, Flöhe usw, sterben durch den Wirkstoff welche eine Lähmung und Blockade des Atemzentrums hervorruft. Es handelt sich also um ein Nervengift! Es kann bei deinem Hund (akut und vorübergehend, aber auch schleichend und dauerhaft) zu Nervenstörungen und Nervenerkrankungen kommen, die sich in Problemen der Bewegungskoordination äussern.

Störungen zeigen sich teilweise sogar schon nach nur einer Anwendung in Form einer Übererregung mit Muskelkrämpfen und/oder Muskelzittern. Es können ebenfalls entgegengesetzte Reaktionen vorkommen, wie schlaffe Lähmungen und/oder ein Wegbrechen des Hundes im Stand. Zudem wird auch diskutiert, ob all diese Stoffe der Auslöser für Epilepsie sein könnten.

Ebenfalls besteht die Gefahr, dass der Körper durch die regelmässige Zugabe von Tabletten oder Spot-ons eine Art Depot bildet und so die sich nur langsam abbauenden Giftstoffe die Entgiftungsorgane deiner Fellnase überlasten und auch Langzeitfolgen nicht auszuschliessen sind. Selbst wenn dein Vierbeiner «momentan» das Mittel gut verträgt, heisst es noch lange nicht, dass es nicht zu Langzeitfolgen führen kann. Denn bedenke: du führst deinem Vierbeiner Gift zu!

Ebenfalls sind alle Formen von Pyrethroiden (Permethrin etc.) für Katzen hochgiftig. Es besteht also die Gefahr, dass durch den Kontakt einer Katze mit einem Hund mit einem Spot-on (durch ablecken des Felles, am Halsband knabbert oder leckt) die Giftstoffe aufnimmt. Ebenfalls solltest du gut darauf achten, wenn du kleine Kinder im Haushalt hast, die sich gerne alles Mögliche oder die Finger in den Mund stecken.

​Bei den Tabletten gilt nebst den oben erwähnten giftigen Stoffe zu beachten, dass diese erst ihre volle Wirkung entfalten, wenn die Parasiten mit der Blutmahlzeit begonnen haben. Weiterhin liegt die Wirkungsdauer bei nur ca. 8-12 Stunden. Das gibt der Hersteller sogar auf den Packungsbeilagen an. Ausserdem ist bislang nicht erforscht, ob die Zecke sich hier im Todeskampf in den Wirt (also den Hund) erbrechen könnte. Dies könnte sämtlichen Erregern den Eintritt noch erleichtern. Somit ist also überhaupt KEIN Schutz vor durch Parasiten übertragbare Krankheiten gewährleistet.

​Bedenke auch, dass einige dieser Stoffe bei uns in der Landwirtschaft als Pflanzenschutzmittel gar nicht mehr zugelassen sind oder nie eine Zulassung erhalten haben. Weshalb sollten sie dann für unsere Vierbeiner ungefährlich sein? Und was man auch nicht ausser Acht lassen sollte ist, dass diese Mittel zuerst mit Tierversuchen, bei welchen viele Tiere sterben mussten, getestet wurden.

​Leider werden die Betroffenen immer noch als «Einzelfälle» oder «Lügner» hingestellt. Es kursieren auch Berichte von Tierärzten, die das Gegenteil «beweisen» sollen. Das bereits oben erwähnte ist jedoch Fakt. Wichtig ist nur, dass du das gelesene zur Kenntnis nimmst und dir deine eigene Meinung darüber bildest, ob du deinem Vierbeiner dieses Gift zufügen möchtest oder nicht!

 

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