In der Osteopathie wird das Tier in seinem Gesamtbild betrachtet. Funktioniert der Körper nicht mehr harmonisch, versucht man der Ursache der Symptome auf den Grund zu gehen und diese Verspannungen und Blockaden zu beseitigen, um das Zusammenspiel des Körpers wieder herzustellen. Stell dir den Körper deines Hundes aus ganz vielen ineinandergreifende Zahnrädchen vor. Wenn nur eines klemmt, hat das über kurz oder lang Auswirkungen auf die anderen Zahnrädchen.
Das wichtigste Werkzeug für einen Osteopath sind seine Hände, womit durch sanfte Techniken der Selbstheilungsprozess des Körpers aktiviert wird. Gerade beim ersten Besuch eines Osteopathen haben die Tierbesitzer oftmals das Gefühl, der Therapeut tut gar nichts und legt nur ein bisschen die Hand auf. Doch genau das Gegenteil ist der Fall! Auch wenn es optisch nicht so aussieht, wird im Körper richtig etwas in Gang gebracht. Lass dir ansonsten an dir ein paar Griffe zeigen, damit du es selber spüren kannst.
Weshalb sollte ich mit meinem Hund einen Osteopathen aufsuchen
Die Osteopathie hilft deinen Hund in verschiedenen Bereichen wieder gesund zu werden oder zu unterstützen. Ich Beispielsweise gehe mit meinem 12-jährigen Golden Retriever regelmässig in die Osteopathie, nachdem bei ihm vor ein paar Jahren starke Arthrose festgestellt wurde. Die Arthrose ist nicht heilbar, doch mir war es wichtig, ihn nicht nur mit Medikamenten und Schmerzmitteln «vollzupumpen» sondern einen Weg zu finden, ihn auch ohne Chemie zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass er möglichst lange in Bewegung bleiben kann. Ich habe so viele ältere Hunde mit Arthrose gesehen, die kaum noch laufen konnten. Das wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Die Osteopathie ist eine tolle Möglichkeit, ihn dabei zu unterstützen.
Bei welchen Beschwerden kann die Osteopathie meinen Hund unterstützen
Die Osteopathie kann deinen Hund bei vielen Beschwerden und deren Linderung oder Heilung unterstützen. Beispielsweise bei:
- Bei Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B HD, ED, degenerative Wirbelsäulenerkrankungen)
- bei unklaren Lahmheiten
- bei neurologischen Erkrankungen (Bandscheibenvorfall, Lähmungen)
- bei Problemen im Bereich des Schädels (wiederkehrende Augen- und Ohrenentzündungen)
- Unterstützung bei organischen Problemen (Durchfall, Inkontinent, o.Ä)
- bei stressbedingten Störungen
- nach Unfällen oder Operationen
- Narbenbehandlungen
- Rückensteifheit und -schmerzen
- Bewegungsunlust
- Probleme beim Treppensteigen oder beim Sprung ins Auto
- Bewegungsveränderungen wie z.B. Passgang oder Zehenschleifen
- Behandlung von Vermeidungshaltungen und Folgebeschwerden nach Operationen oder Lahmheiten
- unklare Lahmheiten (nach tiermedizinischer Abklärung!)
- neurologische Störungen
- Unterstützend bei Problemen wie Harnträufeln, Analbeutelentzündungen, Ohrentzündungen und Leckekzemen (auch die Blutgefäße und Nerven, welche diese Organe versorgen, kommen von der Wirbelsäule und verlaufen eingebettet in Bindegewebe zwischen Knochen und Muskeln – dadurch kann es bei Wirbelsäulenproblemen und Fehlspannungen der entsprechenden Muskeln und Faszien auch zu Problemen der inneren Organe kommen)
- Probleme im Bewegungsapparat: Arthrosen, Rückenschmerzen, Muskel- und Gelenkbeschwerden etc.
- Orthopädische Probleme: Gelenk-Fehlstellungen wie HD oder ED, Kreuzbandriss, Patellaluxation etc.
- Neurologische Probleme: Bandscheibenvorfall, Cauda equina Syndrom, Wobbler Syndrom etc.
- Kraniosakrale Probleme: Unruhe, Antriebslosigkeit, Apathie, plötzliche Verhaltensstörungen
- Organische Probleme: Inkontinenz, Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Verstopfung, Atembeschwerden etc.
- Zur Unterstützung bei alten Hunden oder Hunden mit Handicap
- Zur Schmerzlinderung (auch zur Reduzierung von Schmerzmitteln)
- Zur Prophylaxe, z. B. als Check-Up für Sporthunde
Worauf sollte man bei einem guten Osteopathen achten
Einen guten Osteopathen zu finden ist wichtig und nicht immer ganz einfach. Oftmals geschieht dies über Empfehlungen. Solltest du oder dein Vierbeiner sich bei deinem ausgewählten Osteopathen jedoch nicht wohl fühlen, empfehle ich dir, umgehend zu wechseln.
Es könnte sich bei der Auswahl eines Osteopathen lohnen, auf folgende Punkte zu achten:
- Wo hat er seine Ausbildungen gemacht
- Hat er genügend praktische Erfahrung und Referenzen
- Finden regelmässige Fortbildungen statt
- Kennt er sich mit verschiedenen Hunderassen aus
- Informiert sich dein Osteopath vorgängig genaustens über deinen Hund, dessen Zustand und Krankheitsbild
- Fragt dich der Therapeut nach Tierärztlichen Diagnosen, Röntgenbilder, Medikamente oder dergleichen
- Wird dein Hund nach einer genauen Anamnese vom Therapeuten untersucht
- Erklärt dir dein Osteopath alles verständlich
- Arbeitet dein Hundeosteopath auch mit anderen Fachleuten zusammen (Tierärzten, Heilpraktiker, Ernährungsberater usw.)
- Wie geht er mit deinem Hund um (Grobes Festhalten ist ein No-Go!)
Aufpassen solltest du, wenn dein Hundeosteopath dir keine oder nur sehr wenige Fragen über deinen Hund und sein Gesundheitszustand stellt.