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Was tun, wenn mein Hund angegriffen wird

Kennst du das? Als Hundebesitzer stelle ich mir immer wieder die Frage, wie ich mich Verhalten würde, wenn mein Hund von einem anderen Hund angegriffen wird. In meinem Kopfkino spielen sich die schlimmsten Szenen ab und ich frage mich dann jeweils, wie ich in einer solchen Situation meinen Hund beschützen könnte. Um rechtzeitig oder überhaupt eingreifen zu können ist es enorm wichtig, dass du dich vorgängig mental mit einer solchen Situation und deinem möglichen Handeln auseinandersetzt. Wie würdest du reagieren. Was hast du für Möglichkeiten. Wann solltest du reagieren. Nur so wirst du im Ernstfall fähig sein, deiner Fellnase helfen zu können.

Es kann sicherlich von Nutzen sein, einige Tipps zu kennen. Deshalb lass uns diese doch einmal anschauen.

Grundsätzlich sollte auf einem Spaziergang deine Aufmerksamkeit voll und ganz deiner Fellnase und deren Umgebung gehören. Nicht nur weil es eure gemeinsame Zeit ist, sondern auch um Gefahren durch Wildtiere, Menschen andere Hunde usw. genug früh erkennen und reagieren zu können.

Erkennst du aus der Ferne einen anderen Hund, achte darauf, ob er angeleint ist. Sollte der Hund angeleint sein, bist auch du verpflichtet, deinen Hund an die Leine zu nehmen. Läuft der fremde Hund jedoch ohne Leine, solltest du jetzt zwingend aufmerksam werden. Es gibt Situationen, da ist von Beginn an klar ist, dass der fremde Hund nicht mit freundlichen Absichten auf deinen Hund zu rennt. In anderen Situationen kannst du es nicht genau deuten. Höre auf dein Bauchgefühl. Ein Blickkontakt zu dem Hundebesitzer kann da manchmal schon weiterhelfen. Oftmals rufen sie dir entgegen, dass ihr Hund deinem nichts tun werde, da er ein lieber Hund sei und nur spielen möchte. Sollte dein Hund an der Leine sein, hast du nun erstmals zwei Möglichkeiten. Entweder du lässt deinen Hund ebenfalls von der Leine, oder du rufst dem anderen Hundebesitzer zu, er möge bitte seinen Hund zurückrufen und ebenfalls anleinen.

Doch was, wenn du erkennst, dass der fremde Hund mit einem aggressiven Verhalten auf deinen Hund zugelaufen kommt und der fremde Hundebesitzer greift nicht ein, weil er Beispielsweise gar nicht anwesend ist oder seinen Hund nicht mehr abrufen kann?

Hier ist es wichtig, dass du nicht mit deinem Hund davonrennst. Denn das könnte den Jagdinstinkt des anderen Hundes wecken und so zu noch mehr Problemen führen.

Rennt also ein fremder Hund mit aggressiven Absichten deinem Hund entgegen, hast du nun folgende Möglichkeit:

Stelle dich dem anderen Hund aufrecht und mit hoch erhobenen Armen entgegen. Mache dabei laute Geräusche in im besten Falle wirf etwas nach ihm (zum Beispiel ein Schlüsselbund), dass ihm vor den Füssen landet und nicht direkt trifft. Hierdurch könnte sich der andere Hund erschrecken und doch noch den Rückzug antreten.

Vorsicht ist somit besser als Nachsicht. Daher lohnt es sich für den Ernstfall, immer einen geeigneten Gegenstand im Hunde-Bag dabei zu haben.

Lässt sich der Angreifer jedoch nicht vertreiben, darfst du auf keinen Fall körperlich aktiv werden und mit den Händen den anderen Hund wegziehen oder zu stossen. Hierbei könnte der andere Hund dich schwer verletzen. Es ist wichtig, dass dein Hund nun ebenfalls nicht mehr angeleint ist. Hast du ihn noch an der Leine, lass die Leine los! Somit hat dein Hund nun die Möglichkeit zu flüchten oder sich zu wehren. An der Leine nimmst du ihm diese Möglichkeit.

Nun ist es sehr wichtig, dass du nicht ausflippst und einen kühlen Kopf bewahrst! Beobachte einen kurzen Augenblick die Körpersprache der Hunde. Sind sie laut, bellen und knurren, so bestehen immer noch gute Chancen, dass Hundebesitzer ihre Hunde trennen und in gegengesetzte Richtungen davonlaufen können. Auch hier besteht noch die Möglichkeit, dass das Werfen eines Schlüsselbundes die Auseinandersetzung beenden kann.

Anders sieht es aus, wenn die ganze Körperhaltung des fremden Hundes nach vorne geht. Er sich versteift, deinen Hund fixiert und allenfalls mit dem Schwanz wedelt. Hier hat das Schwanzwedeln nichts mit Freude zu tun. Bei einem ernsten Kampf, wird ein Hund kaum Laute von sich geben, sondern erbittert kämpfen.

Um im Ernstfall auch mental und emotional gewappnet zu sein, empfehle ich dir, dass du dich schon vorgängig mit möglichen Methoden auseinandersetzt.

ACHTUNG! Es ist wichtig, dass du dir schon vorgängig bewusst bist, dass in keiner deiner Vorstellungen Möglichkeiten zum Zuge kommen, die den anderen Hund schwer schädigen oder gar töten. Es gibt andere Möglichkeiten zur Trennung der Hunde.

Sei dir bewusst, dass das auseinanderreissen sich zwei ineinander verbissener Hunde zu schweren Verletzungen führen kann. Um dies zu verhindern gibt es folgende Möglichkeit:

Aushebeln

Haben sich zwei Hunde ineinander verbissen, gibt es auch die Möglichkeit die beiden auseinander zu hebeln. Allerdings bedarf es dafür zwei Personen (am besten natürlich den anderen Hundeführer). Dafür muss jeder Hund an den Hinterläufen genommen werden (auch wirklich gut zufassen und festhalten, die Hunde können enorme Kräfte entwickeln!) und zeitgleich beide Hunde kräftig ineinander gestoßen werden und sofort danach rausgehoben, beziehungsweise zurückgezogen werden. Dies erfordert aber, dass beide Hundehalter überlegt und gleichzeitig agieren.

Um dich nicht selbst zu gefährden, solltest du bei folgender Verteidigungsvariante aufpassen:

Treten oder Schlagen

Diese Variante sollte vorgängig gut überlegt sein. Denn einen kleinen Hund kann man mit Treten oder Schlagen eventuell in die Flucht schlagen, wenn gezielt attackiert werden kann. Bei einem grösseren Hund kann das aber schwieriger werden. Dieser könnte sich sogar angestachelt fühlen und greift den eigenen Hund oder gar dich noch intensiver an. Außerdem muss man immer bedenken, dass bei einem Kampf die Schmerzgrenze durch Ausschüttung eines Hormoncocktails wesentlich höher liegt und somit Schläge und Tritte gar nicht richtig wahrgenommen werden. Da auch meistens die Hunde in Bewegung sind, können gezielte Schläge, wie zum Beispiel ein Schlag auf die Nase des beissenden Hundes, oft nicht wirklich durchgeführt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist:

Luftzufuhr unterbrechen

Die sicherste und effektivste Möglichkeit ist es, dem Hund, der sich verbissen hat, durch Zudrehen des Halsbandes die Luft abzudrehen. Dies erfordert jedoch etwas Kraft. Dafür muss man an das Halsband herankommen. Hat der Hund kein Halsband, oder nur ein Geschirr an, so kann man auch die Leine einsetzen. Bekommt ein Hund keine Luft mehr, lässt dieser im Normalfall los. Hier ist aber Vorsicht geboten, sobald der Hund wieder zu sich kommt.

Was solltest du im Falle eines Angriffs auf keinen Fall tun

Eine absolute Horrorvorstellung. Dein Hund wird von einem anderen Hund angegriffen. So schlimm diese Situation auch ist, du solltest versuchen, dich nicht von deinen Emotionen leiten zu lassen. Denn nur mit einem kühlen Kopf, wirst du handeln und somit deiner Fellnase helfen können. Wenn du jedoch panisch umher rennst, schreist und weinst, wirst du deinem Hund nicht helfen können. Bereite dich also vorgängig mental auf eine solche Situation vor und setz dich damit auseinander. Lege dir mögliche Strategien zurecht, damit du im Ernstfall handeln kannst.

Was du ebenfalls nicht tun solltest, ist während zwei Hunde in einen Kampf verwickelt sind, auf den anderen Hundebesitzer los gehen. Auch wenn die Situation emotional sehr aufgeladen ist, muss nun zusammengearbeitet werden.

Wie bereits erwähnt, solltest du auf keinen Fall planlos eingreifen! Kommuniziere mit dem anderen Hundehalter, wer was als nächstes tut, damit ihr euer Handeln aufeinander abstimmen könnt und nicht gegeneinander arbeitet.

Ein Angriff hat stattgefunden, wie geht es nun weiter

Als erstes ist es nun wichtig, dass die Hunde gesichert und räumliche Distanz zu schaffen. Ist einer der Hunde so schwer verletzt, dass er zum Tierarzt gebracht werden muss, solltest du auf dem Weg dorthin vorgängig deine Ankunft beim Tierarzt melden, damit sie Bescheid wissen und alles vorbereiten können. Kann ein Hund nicht transportiert werden, solltest du unverzüglich deinen Notfalltierarzt anrufen. Deshalb empfiehlt es sich, diese Notfallnummern im Handy abzuspeichern, damit du jederzeit im Ernstfall Zugriff darauf hast.

Tauscht in sicherer Distanz die Kontaktdaten aus. Alles weitere könnt ihr zu einem späteren Zeitpunkt miteinander klären. Nun ist oberste Priorität, deinen Hund in Sicherheit zu bringen und allenfalls zu verarzten. Vielleicht benötigst gar du ärztliche Versorgung. Da bringt es nichts, wenn du in deinem emotionalen Zustand ein Wortgefecht mit dem anderen Hundebesitzer leistest. Bedenke, dass eventuell auch der andere Hund ärztlich versorgt werden muss.

Tausche auch die Kontaktdaten mit allfälligen Zeugen aus. Dies kann eventuell zu einem späteren Zeitpunkt wichtig werden. Vor allem, wenn du Anzeige erstattest.

Hundebisse beim Menschen und bei Tieren müssen seit 2006 gemeldet werden. Wer als Arzt oder Tierärztin eine Bissverletzung behandelt, muss diese dem kantonalen Veterinäramt melden. Weiteres kannst du dem PDF entnehmen

Hast du eventuell noch wichtige Tipps? Dann melde es uns hier.

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