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Mittelmeerkrankheiten

Was sie bedeuten und ob sie behandelt werden können.

​Das Wort Mittelmeerkrankheiten hast du eventuell schon einmal gehört. Meistens, wenn man einen Hund aus der Mittelmeer-Region (Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, etc.) adoptiert oder mit seiner Fellnase dort im Urlaub war. Da aber auch bei uns in der Schweiz das Klima immer wärmer wird, tauchen auch hier einige Mittelmeerkrankheiten immer mehr auf..

​Eines vorab. Sollte deine Fellnase positiv auf eine Mittelmeerkrankheit getestet worden sein, ist es wichtig, dass du dies bei einem Tierarzt behandeln lässt, der sich mit Mittelmeerkrankheiten auskennt. Ansonsten kann falsch behandelt werden, was alles noch verschlimmert! Leishmaniose ist zum Beispiel in erfahrenen Tierarzt-Händen meist gut in den Griff zu bekommen. Ein unerfahrener Tierarzt ist aber normalerweise mit der komplexen Symptomatik völlig überfordert.

​Für die gemachten Angaben wird keine Haftung übernommen. Bitte wende dich bei Verdacht oder positiver Testung einer Mittelmeerkrankheit zwingend an einen mit dieser Krankheit, erfahrenen Tierarzt. Falls du detaillierte Informationen zur Behandlung und Fütterung bei Mittelmeerkrankheiten möchtest, empfehlen wir die online Kurse bei «Tierisches Wissen» von Doris Rämisch.

​Geläufigste Arten von Mittelmeerkrankheiten beim Hund und deren Bedeutung:

​Leishmaniose:

​Die Leishmaniose wird durch den Stich der Sandmücke oder auch über eine offene Wunde übertragen. Die Sandmücke hat ihren Namen wegen ihrer Farbe. Sie kommt nicht, wie viele vom Namen herleiten, hauptsächlich am Strand vor.

Inkubationszeit: 1 Monat – 8 Jahre

​Solltest du einen Hund aus dem Ausland haben, empfiehlt es sich, frühestens nach 6 Monaten beim Tierarzt nochmals auf Leishmaniose zu testen.

​Mögliche Symptome:

  • Appetitlosigkeit
  • Fieberschübe
  • Durchfall
  • Gewichtsverlust
  • Haut- und Fellveränderungen
  • Haarverlust (oft an Ohren, Augen und Nase)
  • Schuppenbildungen
  • Ausgefranste, eingerissene Ohrränder​​

​Fortgeschrittene Symptome:

  • Hautgeschwüre
  • Knötchen in der Haut
  • Vergrösserung von Niere, Leber und/oder Milz

​Wie wird die Krankheit nachgewiesen?

  • Durch einen Bluttest beim Tierarzt

​Heilung / Behandlung:

Die Leishmaniose ist leider nicht heilbar. Doch mit einer lebenslangen Therapie ist für deinen Vierbeiner trotzdem ein langes und glückliches Hundeleben möglich. Das Ziel der Behandlung ist, den Titer möglichst zu senken und tief zu halten. Ohne Therapie kann die Krankheit jedoch tödlich verlaufen. Je früher Leishmaniose erkannt wird, desto besser sind die Aussichten für die Fellnase.

​Folgende Medikamente werden eingesetzt:

  • Leishmanistatisch (entwicklungshemmende) Medikamente z.B. Allopurinol
  • Leishmanizid (zur Eliminierung der Leishmanien) z.B. Glucantime, Milteforan
  • Immunmodulierend (Förderung der Immunantwort)
  • Natürliche Zusätze zur Unterstützung:
    Homöopathie, Artemisia annua, Aloe Vera, Brennessel, Kurkuma, Katzenkralle

​Vorsorge:

  • Verhalten und Lebensweise der Sandmücke beachten, damit der Hund möglichst nicht gestochen wird.
  • Hund soll in Mittelmeer-Regionen nicht draussen schlafen. Im Camper oder Zelt dringend Moskitonetz verwenden
  • Mückennetze an Türen und Fenster
  • Eher kaltes, weisses Licht verwenden, da die Mücken eher warmes Licht mögen
  • Ventilator für Luftzug, damit Mücken weggeblasen werden
  • Spaziergänge in den Dämmerungszeiten vermeiden

​Link für weitere Informationen:

Leishmaniose beim Hund: Symptome, Ursachen & Behandlung | zooplus.ch

Babesiose (Hundemalaria):

​Babesiose wird durch die Auwald-Zecke oder braune Hundezecke übertragen. 12-72 Stunden nach dem Zeckenstich, zerstören die übertragenen Krankheitserreger die roten Blutkörperchen. Bei einigen Tieren zeigt sich ein schleichender Krankheitsverlauf mit wiederkehrenden Fieberschüben.

Inkubationszeit: 5-28 Tage (gem. meinen Infos)

​Mögliche Symptome:

  • Hohes Fieber
  • Apathie
  • Appetitlosigkeit

​Fortgeschrittene Symptome:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Akutes Nierenversagen
  • Bräunlich-roter Urin
  • Atemnot verbunden mit Husten
  • Schneller Herzschlag
  • Bewusstseinsverlust

​Wie wird die Krankheit nachgewiesen?

  • Durch einen Bluttest beim Tierarzt

​Heilung / Behandlung:

Bei Früherkennung und richtiger Therapie kann das Tier meistens geheilt werden. Ohne Behandlung kann die Krankheit jedoch innerhalb weniger Tage tödlich verlaufen.

​Vorsorge:

  • Impfung um Schwere des Verlaufs bei Infizierung zu vermindern
  • Repellent gegen Zecken (Achtung viele beinhalten Nervengifte)
  • Biologisches Zeckenöl (Hund komplett einreiben)
  • Prophylaxe gegen Zecken.

Link:

Babesiose beim Hund | Das sollten Halter wissen | AniCura Schweiz

​Herzwurmerkrankung (Dirofilariose)

​Die Herzwurmerkrankung wird meist durch die Stechmücke übertragen. Da die Herzwürmer in etwa so gross wie Blutgefässe sind, können sie diese leicht verstopfen. Das wiederum führt zu einer verminderten Sauerstoffabgabe im Gewebe. So zerstören Mikrofilarien Stück für Stück das Gewebe; meistens von Lunge, Leber und Nieren.

Leider sterben einige infizierte Hunde unvorhersehbar und plötzlich bei körperlichen Aktivitäten oder Erregung.

​Inkubationszeit: min. 5-6 Monate

​Mögliche Symptome:

  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Schnelle Müdigkeit
  • Atemnot
  • Trockener Husten
  • Husten mit blutigem Auswurf
  • Orientierungslosigkeit
  • Ohnmachtsanfälle
  • Lustlosigkeit
  • Jegliche Probleme mit dem Herz

Wie wird die Krankheit nachgewiesen?

Durch einen Bluttest, Röntgen und/oder Ultraschall beim Tierarzt. Am besten abends, da sich in den Abendstunden mehr Mikrofilarien im Blut befinden. Ansonsten könnte es zu einem falsch-negativen Ergebnis trotz Infizierung führen.

​Heilung / Behandlung:

Bevor die Therapie beginnen kann, muss zuerst der Schweregrad der Infektion eingeschätzt werden. Hierbei werden Veränderungen der Lunge und des Herzens begutachtet. Danach werden die Herzwürmer mit verschiedenen Medikamenten behandelt, um die erwachsenen Würmer abzutöten. Leider ist diese Behandlung nicht ungefährlich. Das unkontrollierte Abschwemmen der Würmer kann zu Thrombosen führen. Daher ist es zwingend notwendig, für mindestens 2 Wochen strikte Ruhe einzuhalten! Also absolut keine Aufregung oder Aktivitäten, da dies im schlimmsten Fall, trotz Behandlung, tödlich enden kann. Anschliessend sollten nochmals 2 Wochen Leinenzwang eingehalten werden. Je nach Dirofilarien ist die Behandlung unterschiedlich lange und z.T. sehr kompliziert.

​Vorsorge:

Die sicherste Vorsorge ist, den Hund nicht in Risikogebiete mitzunehmen. Keine Schutzmassnahme hat eine 100%ige Wirkung, so dass Infektionen auch mit entsprechenden Schutzmassnahmen vorkommen können. Mittel zur Vermeidung von Mückenstichen sollten gleichzeitig mit der Anwendung von Mitteln erfolgen, die Mikrofilarien abtöten können (Wirkstoffe wie Ivermectin, Selamectin, Milbemycinoxim, Moxidectin). Auf diese Weise kann eine Infektion mit Mikrofilarien nicht verhindert werden. Diese werden jedoch abgetötet bevor es zur Entstehung der erwachsenen Herzwürmer kommt. In kalten Monaten ist das Infektionsrisiko geringer, weil die Larven nicht aktiv sind.

Tiere, die in Gebieten leben, in denen diese Krankheit häufig vorkommt, oder Tiere, die in solche Gebiete reisen, sollten mit einem entsprechenden Parasitenbekämpfungsmittel behandelt werden.

​Link:

e3m2vy33_0864_ESCCAP_MG1_CHDE_20191129.pdf

Ehrlichiose (Zeckenfieber)


Die Krankheit Ehrlichiose wird durch den Stich der braunen Hundezecke übertragen.

Inkubationszeit: 7-20 Tage

​Mögliche Symptome:

  • Atemnot
  • Fieberschübe
  • Gerötete Bindehäute
  • Vergrösserte Lymphknoten
  • Milzschwellung
  • Erbrechen
  • Nasenbluten
  • Kleine Haut- und Schleimhautblutungen
  • Selten auch Krampfanfälle oder Gleichgewichtsstörrungen

​Wie wird die Krankheit nachgewiesen?

  • Durch einen Bluttest beim Tierarzt

​Vorsorge:

  • Ein effektiver Zeckenschutz ist die wichtigste Vorsorgemassnahme. Hunde sollten, wenn möglich, nicht in Risikogebiete gebracht werden. Vor allem in Risikogebieten ist ein dauerhafter Zeckenschutz essenziell.
  • Risikogebiete meiden
  • Repellents
  • Biologisches Kokosöl (Hund komplett einreiben

​Heilung / Behandlung:

Ehrlichiose kann bei erwachsenen Hunden einfach und kostengünstig mit dem richtigen Antibiotikum vom Tierarzt behandelt werden.

Giardien

​Giardien können an Orten mit schlechten hygienischen Verhältnissen, durch Wasser oder Futter, übertragen werden. Deshalb ist das Ansteckungsrisiko sehr hoch. Betroffene Tiere scheiden den Erreger über den Kot aus und können so andere Hunde oder gar Menschen infizieren.

​Mögliche Symptome:

  • Süsslich, stark übelriechender Durchfall
  • Erbrechen
  • Schleimiger, blutiger Kot
  • Blähungen
  • Appetitlosigkeit
  • Schwäche
  • Gewichtsverlust

​Wie wird die Krankheit nachgewiesen?

  • Durch eine Kotuntersuchung beim Tierarzt

​Heilung / Behandlung:

Giardien können mit Medikamenten gut behandelt werden. Es erfordert jedoch auch umfangreiche hygienische Massnahmen, da sich die Parasiten in der Umgebung noch monatelang halten und somit zu erneuten Ansteckungen führen können.

Natürliche Behandlung: https://www.pernaturam.de/media/e4e349e1-e675-4c0a-b6c7-de79f2a4b523.pdf

Link für weitere Informationen:

Giardien beim Hund: Symptome, Ursachen & Behandlung | zooplus.ch

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