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Was ist der Unterschied einer Kastration und Sterilisation

Hat man eine unkastrierte Fellnase, steht man irgendwann vor der Frage, ob man seinen Vierbeiner kastrieren lassen möchte oder nicht. Und falls ja, ab welchem Zeitpunkt und mit welcher Methode. Fängt man dann an sich zu informieren, merkt man schnell, dass man x verschiedene Empfehlungen erhält und man am Schluss immer noch nicht genau weiss, was man tun soll und was nun das Richtige ist.

Damit du für deine Fellnase die beste Entscheidung treffen kannst, solltest du folgendes wissen:

Was ist der Unterschied einer Kastration und Sterilisation (Endoskopischer Eingriff)?:

 

Kastration:

  • Entfernung der Keimdrüsen
    • Rüde: Entfernung der Hoden.
    • Hündin: Entfernen der Eierstöcke und/oder der Gebärmutter
  • Auswirkung auf Hormone

 

Sterilisation:

  • Durchtrennen der Keim führenden Wege (Eileiter-/Samenleiterdurchtrennung)
  • Verändert nichts am Hormonhaushalt!

 

 

Vor- und Nachteile einer Kastration/Sterlisisation

Kastration:

Vorteile:

  • Verhinderung der Fortpflanzung
  • Medizinische Gründe wie zum Beispiel Verringerung Möglichkeit der Gebärmuttervereiterung (Hündin) und Hodenkrebs (Rüde)
  • Verhaltensprobleme (Achtung! Kastration ist KEIN Ersatz für Training und gilt nur für Hund-Hund Aggressionen. Vorher IMMER mit dem Chip probieren, um zu schauen, ob wirklich die Hormone schuld sind)
  • Haltungserleichterung (keine Läufigkeit)

Nachteile:

  • Fettleibigkeit (Grundumsatz sinkt)
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Fellveränderungen
  • Harninkontinenz (bei grossen Hündinnen)
  • Grosser Bauchschnitt und somit grosser Eingriff
  • Längere Schonungszeit (ein Problem bei aktiven Hunden)
  • Mehr Schmerzen
  • Halskragen nötig

Sterilisation:

Vorteile:

  • Es werden nur die Eileiter durchtrennt
  • Hündin bleibt Hormonell unverändert
  • Trotzdem keine Läufigkeitsblutungen
  • Verhinderung der Fortpflanzung
  • Haltungserleichterung
  • Minimalintensiver Eingriff (nur 2-3 kleine Einstichstellen)
  • Kürzere Schonungszeit
  • Rasche Genesung
  • Ein Ziehen von Fäden ist nicht notwendig
  • Der Zustand der Organe der Bauchhöhle kann überprüft werden
  • Braucht kein Halskragen, Body reicht

Nachteile:

  • Mögliche Erkrankung im fortgeschrittenen Alter an Eierstock- oder Gebärmutterkrebs
  • Eingriff sollte man nur durchführen, wenn die Hündin keine Auffälligkeiten der Gebärmutter zeigt.
  • Braucht kein Halskragen, Body reicht

 

 

 

 

 

 

Bei Hündinnen eher eine Kastration oder Sterilisation?

Viele Tierärzte bestehen auf eine Kastration mit der Begründung, dass somit kein Risiko von Eierstocks- oder Gebärmuttertumoren, kein Risiko einer Pyometra  (das Risiko einer Pyometra liegt bei nicht-kastrierten Hündinnen über sechs Jahren bei etwa 25 %) – und keine Scheinträchtigkeiten bestehen.

Klingt im ersten Moment logisch und spricht eher für eine Kastration. Doch über diese Aussage sollte man gut nachdenken, bevor man übereilt eine Entscheidung trifft. Man lässt ja auch nicht seine gesunde Gebärmutter entfernen, um das Risiko von Gebärmutterkrebs auszuschliessen.

Sollte aber bereits eine Auffälligkeit bestehen, empfiehlt sich auf jeden Fall die Kastration.

Ist deine Hündin jedoch gesund, empfiehlt sich eher eine Sterilisation. So wird nichts im Hormonhaushalt verändert und der Eingriff ist Minimalintensiv.

Ein guter Tierarzt lässt dich die Methode selber entscheiden! Wird während des Eingriffs zur Sterilisation eine Auffälligkeit der Gebärmutter festgestellt, wird dein Tierarzt die Kastration durchführen, sprich, die Gebärmutter würde dann entfernt werden. Besprich das aber vor dem Eingriff mit deinem Tierarzt!

Frühkastration

Von einer Frühkastration spricht man, wenn die Hunde vor Erreichen der Geschlechtsreife bzw. vor der ersten Läufigkeit der Hündinnen kastriert werden. (Frühkastration: vor der Entwicklung der geistigen Reife mit ca. 1,5 /2 Jahren)

Vorteile:

  • Hunde haben keine «Teenagerphase»

 

 

 

 

 

Nachteile:

  • Orthopädische Probleme
  • (soziale) Unsicherheiten durch fehlende Hormone
  • Sogenanntes Eunuchenwachstum (wächst viel höher, als ohne bzw. bei späterer Kastration)
  • Mangelnde geistige Reife: Wesen wird nicht ausgereift – Hund bleibt ewig «Welpe» im Kopf. 

Was du wissen solltest:

Mal etwas übertrieben ausgedrückt. Stell dir vor, dir wird als Kind die Gebärmutter entfernt oder du wirst einer Sterilisation unterzogen. Keine tolle Vorstellung oder? Somit würde dir die Möglichkeit genommen, dich zu entwickeln. Genauso ist es bei den Hunden.

Eine Frühkastration/Sterilisation bewirkt, dass deine Fellnase ihren Charakter und ihr Wesen nicht entwickeln kann. Bei einer Frühkastration entfällt zwar das manchmal etwas schwierige Teenager-Dasein, doch bleibt dein Vierbeiner auf dem mentalen Stand welche er bei der Kastration hat.

Somit empfiehlt es sich, bei den Hündinnen mindestens ein- zweimal eine Läufigkeit und zu schauen, wie sie sich entwickelt. Am besten wartet man jedoch bis die Pubertät vorbei ist und die geistige Reife erreicht wurde. So hat sie auch die Möglichkeit, ihren Charakter voll zu entwickeln. Was gibt es Schöneres, als dass sein Vierbeiner die Möglichkeit bekommt, ihren Charakter zu entwickeln, ohne dass der Mensch dies unterbindet.

Dasselbe gilt bei den Rüden. Hast du einen unsicheren oder aufmüpfigen Rüden, kann er bei einer Kastration auf diesem Stand bleiben oder es kann sich sogar verschlimmern. Deshalb warte erst einmal die Geschlechtsreife ab. Und bevor du dich zu einer Kastration entscheidest, empfiehlt es sich zuerst einmal Alternativmethoden auszuprobieren wie zum Beispiel mit einem Chip. So kannst du beobachten, wie sich dein Rüde im Falle einer Kastration verändert. Positiv oder negativ.

Ab wann soll ich nun meinen Vierbeiner kastrieren/sterilisieren lassen?

Wichtig ist, dass du das Wesen deiner Fellnase beobachtest. Überstürzte nichts, nur weil es von der Gesellschaft von dir erwartet wird. Lass sie zuerst einmal erwachsen und geschlechtsreif werden. Ebenfalls soll dein Vierbeiner ihren Charakter entwickeln können.

Gründe, für eine Kastration/Sterilisation

Zu den bereits oben erwähnten, gibt es auch noch andere Gründe, weshalb man sich für eine Kastration/Sterilisation entscheidet. Wenn man bedenkt, dass man seinen gesunden Vierbeiner einer unnötigen Operation aussetzt, wird einem bewusst, dass es meist doch aus egoistischen Gründen durchgeführt wird. Zum Beispiel:

  • Man möchte den Hund während der Abwesenheit in eine Hundepension geben, diese nimmt aber nur kastrierte Vierbeiner auf. (Es gibt auch Pensionen, die unkastrierte Hunde aufnimmt. Meistens jedoch nicht während der Läufigkeit)
  • Bei der ausgewählten Hundeschule muss der Hund kastriert sein. (Auch hier gibt es Hundeschulen, bei denen das kein Problem ist)
  • Es wird von deinem Umfeld oder der Gesellschaft erwartet. Ein unkastrierter Hund gilt leider immer noch zu oft als no go.
  • Die Läufigkeit deines Vierbeiners ist dir zu anstrengend, da du stets ein wachsames Auge auf ihn richten musst.
  • Es gibt eine Unruhe im Rudel (Das kann man trainieren, benötigt einfach Zeit)

Was gibt es für Alternativen?

Du hast die Möglichkeit, deinen Vierbeiner keiner Kastration/Sterilisation zu unterziehen. Natürlich ist das mit etwas «Aufwand» verbunden und benötigt auch Selbstsicherheit um zu seiner Entscheidung gegenüber anderen Personen zu stehen. Auf dem Spazierganz muss man seine Fellnase im Auge behalten. In den hitzigen Tagen ist zur Sicherheit Leinenzwang angesagt. Eventuell musst du zu Hause in diesen Tagen etwas mehr putzen (Blutungen bei der Hündin) obwohl es gute Mittel gibt wie zum Beispiel ein Höschen. Einfach daran denken beim Gassi gehen das Höschen auszuziehen. Selbst in einem Rudel kann man es mit Zeit und Geduld den Hunden antrainieren, dass nicht zu viel Unruhe oder gar «gefährliche» Situationen entstehen. Andernfalls kann man die Hunde in der «heissen Phase» trennen.

Bevor du einen Rüden einer Kastration unterziehst, kannst du auch einen Chip einsetzen lassen. So siehst du, wie dein Vierbeiner sich im Wesen und Charakter verändert und ob eine Kastration für ihn das Richtige ist.

Schlussendlich kennt niemand seinen Vierbeiner so gut wie du. Beobachte seine Entwicklung und entscheide dann unter Berücksichtigung oben erwähnten Eigenschaften, ob deine Fellnase bereit für eine Kastration/Sterilisation ist und es überhaupt das Richtige ist

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